Die Fraktionen von CDU und FDP im Kreistag bleiben bei ihrer Forderung nach Besetzung der Leitungsposition im Kreisjugendamt Lippe. "Wir wollen unser Jugendamt bestmöglich aufgestellt wissen. Dazu gehört, dass der Leiter des Jugendamts sich voll und ganz auf seine Aufgaben konzentrieren kann. Daher ist es wichtig, dass der Posten des Verwaltungsvorstands von einer weiteren Führungskraft wahrgenommen wird", machen die Fraktionschefs Andreas Kasper (CDU) und Carsten Möller (FDP) klar.
Derzeit werden die Aufgaben der Jugendamtsleitung und des Verwaltungsvorstands in Personalunion von Vorstand Karl-Eitel John erledigt. CDU und FDP sehen den Landrat als Behördenchef in der Pflicht, hier Abhilfe zu schaffen. "Es ist eine Frage der Organisation. Leider hat Herr Dr. Lehmann in dieser Frage seit Monaten noch nichts unternommen, so dass wir nun aus der Politik den Anstoß geben wollten", erklären Kasper und Möller.
Ausdrücklich stellen CDU und FDP in ihrer gemeinsamen Pressemitteilung klar, dass sie mit ihrer Forderung weder John noch seine Mitarbeiter kritisieren. "Im Gegenteil haben wir Herrn John im letzten Jugendhilfeausschuss ausdrücklich gedankt", sagt Kasper. Mit Möller erinnert er an die zusätzlichen Aufgaben, die John infolge der Verwaltungsumstrukturierung nach der letzten Kommunalwahl übertragen wurden. Dazu zählen der gesamte Bildungsbereich, der Eigenbetrieb Schulen, das Jobcenter, der Bereich Gesundheit sowie das Kommunale Integrationszentrum. "Besonders die Mitarbeiter sind davon betroffen. Sie leisten weiter hervorragende Arbeit. Gleichwohl haben nicht zuletzt sie Anspruch darauf, dass die im Stellenplan vorgesehenen und genehmigten Führungspositionen auch dauerhaft besetzt werden. Denn nur dann kann die Kreisverwaltung ihrer Fürsorgepflicht den Mitarbeitern und ihrer Verantwortung den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber nachkommen", so Kasper und Möller.
Beide sind überrascht über den Brief des Landrats an die Kreismitarbeiter, mit dem dieser auf den politischen Wunsch reagiert: "Herr Dr. Lehmann hat unseren sachlichen Antrag nun gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreishauses so dargestellt, als wenn wir ihre Arbeit kritisieren würden. Das ist gerade nicht der Fall. Unser gemeinsamer Antrag dient dazu, die Arbeit durch eine bessere Organisation der Führung zu erleichtern. Es geht um die Organisation, nicht um die Arbeit einzelner Mitarbeiter. Diese leisten sehr gute Arbeit."