Vor Ort in Lage hat die CDU-Kreistagsfraktion den Neu- und Ausbau der Bundesstraße B 239 diskutiert und plädiert dafür, die Planungen unverzüglich weiterzuführen. „Ein geordnetes Vorgehen ist notwendig, um alle Interessen mit der gebotenen Sorgfalt abwägen zu können“, ist auch Landratskandidat und Fraktionsmitglied Jens Gnisa überzeugt.
Während Bündnis 90 / Die Grünen mobil machen gegen die im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestufte Maßnahme und deren sofortigen Stopp fordern, lenkt die CDU den Blick auf die bestehenden Belastungen, denen Pendler ebenso wie Anwohner Tag für Tag ausgesetzt sind. „Allein aus Richtung Bielefeld stoppen fünf Ampelanlagen, zwei stark frequentierte Kreisel sowie die geschlossenen Bahnschranken immer wieder den Durchgangsverkehr in Lage. Dies führt nicht nur zu Zeitverlusten, sondern darüber hinaus zu unnötigen und vermeidbaren Lärm- und CO2-Emissionen. Bei tendenziell zunehmendem LKW-Verkehr müssen wir auch diese Faktoren bewerten“, so Gnisa. Er betont, die CDU-Fraktion wünsche sich eine an Fakten orientierte, sachliche Diskussion.
Einfließen soll nach CDU-Ansicht auch die wirtschaftliche Bedeutung der B 239. „Als wichtigste Verkehrsachse in ganz OWL ist eine leistungsstarke B 239 ein Standortfaktor für Lippe“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Friedrich Sundhoff. Der Detmolder sieht auch aus Sicht seiner Heimatstadt dringenden Handlungsbedarf. Er verweist auf die IHK-Positionierung zum Thema Mobilität, in der die lippische Wirtschaft fordert, dass die B 239 „in ihrer Leistungsfähigkeit und Verkehrssicherheit verbessert werden“ muss.
Diese und weitere Argumente seien auch im Verkehrsausschuss des Kreises sachlich vorgetragen worden, informiert dessen Vorsitzende, Sabine Reinecke-Erke (CDU). „Leider war keiner der Kritiker in der Sitzung dabei“, bedauert sie. Im Anschluss habe der Ausschuss dann die Resolution zum Stopp der B 239-Planungen mehrheitlich abgelehnt. Sie hofft, dass sich der Kreistag dem anschließt, damit „das geordnete Verfahren, in dem Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgen wird und Eingaben möglich sind, weitergeführt werden kann.“ Die derzeit laute Kritik der B 239-Gegner entzünde sich an falsch oder missverständlich interpretierten Informationen unter anderem zum Flächenverbrauch der Maßnahme, zum Alter der Planungen und zum Zeitgewinn infolge des kreuzungsfreien Ausbaus.