Die CDU reagiert mit Unverständnis und Kritik auf den Vorschlag der lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Ellen Stock, die Ausbauplanungen für die B66 und die B239 zu stoppen. CDU-Kreistagsfraktionschef Andreas Kasper stellt sich dabei an die Seite von Wirtschaft und Betroffenen: „Seit Jahren warten die Firmen in Lippe, Berufspendler und die staugeplagten Anlieger dieser beiden Hauptverkehrsadern auf Entlastung durch den Ausbau. Mit einem Planungsstop schwächt die SPD den Wirtschaftsstandort Lippe und die Leistungsfähigkeit seiner wichtigsten Ost-West- und Nord-Süd-Achse.“
Lippes CDU-Vorsitzender Lars Brakhage beklagt „Wahrnehmungsdefizite bei der SPD“ angesichts ihrer Idee, auf mögliche Änderungen im Mobilitätsverhalten warten zu wollen. Die Straße sei in Lippe Verkehrsträger Nr. 1 und das Auto mit fast 70 Prozent das am meisten gewählte Verkehrsmittel. „Bei allen berechtigten und notwendigen Ausbau-Bemühungen für Radwege, Bus- und Schienenverkehr dürfen wir nicht so tun, als könnten wir auf eine leistungsfähige Straßeninfrastruktur im ländlichen Lippe verzichten“, sagt Brakhage. Die Christdemokraten sehen Aufholbedarf bei der Anbindung der lippischen Kommunen an die überregionalen Verkehrsachsen. Die Fahrzeit zu den Autobahnen betrage oft über eine Stunde. „Dies führt zunehmend zu Logistikproblemen bei den ansässigen Unternehmen und erschwert zugleich die Neuansiedlung von Betrieben“, zitiert die CDU aus dem IHK-Positionspapier zur Mobilität.
Gemeinsam fordern Kasper und Brakhage die SPD auf, die für die B66 und die B239 geplanten Maßnahmen nicht weiter in Frage zu stellen. „Die Verbesserung des Verkehrsflusses auf den beiden zentralen Achsen ist im Interesse der Menschen hier in Lippe eine der wichtigsten verkehrspolitischen Aufgaben. Die von der SPD geforderte Abkehr davon versetzt Lippe verkehrstechnisch zurück in die Steinzeit“, so die CDU-Spitzen.