CDU Kreistagsfraktion Lippe

Uniklinik soll „Krankenhaus der Zukunft“ werden

CDU-Kreistagsfraktion diskutiert medizinische Versorgung

Wenn es um die Sicherung der medizinischen Versorgung geht, hat die CDU-Kreistagsfraktion ein klares Ziel. „Wir wollen mit dem Universitätsklinikum ein ‚Krankenhaus der Zukunft’ schaffen und damit die Weichen für die nächsten 30 Jahre stellen“, sagte Vorsitzender Andreas Kasper in der vom ehemaligen Landtagsabgeordneten Walter Kern moderierten CDU-Podiumsdiskussion in Detmold zur Ärzteversorgung.
 
Mit dem Ziel verbindet Kasper konkrete Forderungen. So soll das Klinikum zur Lehr- und Pflegeklinik mit räumlicher Integration der Pflegeschule umgebaut werden. Die Infrastruktur soll eines Uniklinikums würdig sein: „Röhrenfernseher und Patiententoiletten auf dem Gang müssen verschwinden.“ Schließlich will die CDU eine Qualitätsoffensive, die kontinuierlich Verbesserungen für die Prozesse in allen Klinikbereichen sichert. Um die finanziellen Mittel aufzubringen, sei der Kreis als Gesellschafter am Zug: „Nach unserer Einschätzung wird allein die Anschubfinanzierung für die Uniklinik über die nächsten Jahre rund 40 Millionen Euro erfordern. Diese müssen auf unterschiedlichen Wegen so zur Verfügung gestellt werden, dass der Kreishaushalt möglichst wenig belastet wird“, so Kasper. Dabei hofft er auch auf investive Landesunterstützung.
 
Das Land trägt in jedem Fall die Kosten für den universitären Betrieb. Seit seiner Amtsübernahme im Jahr 2017 treibt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann den Aufbau der medizinischen Fakultät in Bielefeld mit Priorität voran. „Außer Münster und Bochum waren bisher alle medizinischen Fakultäten im Rheinland angesiedelt. Unser Ziel ist aber eine gleich gute medizinische Versorgung in allen Regionen“, sagte Laumann, der auf CDU-Einladung in Detmold dabei war. Er will besonders die Ausbildung von Allgemeinmedizinern intensivieren, denn „der Hausarzt ist die Basis für die medizinische Betreuung.“ Gerade für ältere Menschen in ländlichen Regionen sei der Hausarzt zunehmend wichtig, berichtete Lippes CDU-Chef Lars Brakhage, der in seinem Heimatort Lüdenhausen Vorsitzender der Vereinsgemeinschaft ist. Um die Zahl der Hausärzte zu steigern, hat Laumann bereits eine Reihe von Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu gehört die Landarztquote, deren Teilnehmer sich verpflichten, als Allgemeinmediziner tätig zu sein, und der mit bis zu 60.000 Euro geförderte Quereinstieg in die Hausarzttätigkeit.
 
Die kassenärztliche Vereinigung (KV) begrüße die Ausbildungsprogramme der Landesregierung, sagte Dr. Hans-Christian Körner. Als Leiter der KV-Bezirksstelle Detmold war er ebenfalls auf dem Podium dabei. Von der medizinischen Fakultät erwartet er einen „Klebeeffekt“ für OWL: „Rund 40 Prozent der Studenten bleiben erfahrungsgemäß in der Region ihres Studienorts.“ Das sei Problemlösung in Sachen Ärzteversorgung.
 
Den Weg vom Versorgungs- zum Uni-Krankenhaus beschrieb Klinikums-Chef Dr. Johannes Hütte als Kraftakt. In Richtung Landesregierung warb er für eine attraktive Positionierung des Uniklinikums: „Ich wünsche mir, dass neben der Lehre auch Forschung in Lippe stattfinden wird“, sagte er. Das, so bestätigte Körner, bedeute letztendlich Innovations- und Investitionsprogramme sowie Spitzenmedizin für Lippe.