Auf der obersten Ebene des Campus Parkhauses in Lemgo ging es der CDU-Kreistagsfraktion um Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit des Kreises Lippe. Vor rund 90 Gästen wurden unter dem Motto „Weitblick Lippe 2030“ und moderiert von Fraktionschef Andreas Kasper konkrete Ideen zu Schwerpunktthemen entwickelt und um Erfahrungen und Impulse der eingeladenen Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft bereichert.
Immer wieder fiel dabei das Stichwort „Digitalisierung“. „In Lippe gibt es an diesem Punkt großen Aufholbedarf, das gilt auch für Schulen und für die Verwaltung“, stellte Kasper fest. „In einigen Schulen fehlt noch heute ein WLAN-Anschluss und der einzige Computer steht im Sekretariat“, beschrieb Birgit Kruse-Földvary die Situation. Die Grundschullehrerin aus Schieder forderte sachkundigen Beistand für die Schulen bei der Bewältigung ihrer digitalen Herausforderungen. CDU-Fraktionsmitglied und Landratskandidat Jens Gnisa regt an, eine zentrale Stelle einzurichten, an der kreisweit digitale Kompetenzen gebündelt und für die lippischen Schulen abrufbar sind. „Digitalisierung ist ein Werkzeug, das für jede Schule nutzbar sein muss. Aber nicht an jeder Schule muss es einen IT-Spezialisten im Lehrerkollegium geben“, sieht Gnisa Entlastung und einen Zeitvorteil für die Lehrer.
Auch die Kreisverwaltung müsse endlich digitaler werden, fordert die CDU. Potential sieht Kasper etwa bei der Kfz-Zulassung. „Wenn die vorhandenen online-Möglichkeiten voll genutzt und beworben würden, könnten die ärgerlichen Terminengpässe reduziert werden“, war der Fraktionschef sicher. „Das ist ein wichtiger und oft unterschätzter Punkt auch für die Unternehmen in Lippe“, bestätigte Alexandra Schlotthauer-Stulgys, die für die lippische Wirtschaft das Wort ergriff und neben besseren digitalen Verwaltungsverfahren auch bessere ÖPNV-Anbindungen für die Gewerbegebiete forderte.
Mit dem Thema „Familie als Basis unserer Gesellschaft“ griff Kasper einen weiteren CDU-Schwerpunkt auf. Jens Gnisa fordert, Lippe zur „Modellregion für familiäre Erziehung“ zu machen. „Ziel ist, die Erziehungskompetenzen der Eltern zu stärken, um so jungen Menschen mehr Chancen und mehr Lebenserfolg zu vermitteln und sie vor Gewalt und Kriminalität zu bewahren“, beschrieb Gnisa den präventiven Ansatz. Dabei ist die Vernetzung wichtiger Akteure wie Jugendamt, Mediziner, Schule, Erzieher für die CDU ein zentraler Faktor. "Gute Strategien brauchen viele Verbündete", so Kasper.
Gerade das Zusammenwirken der Institutionen, vor allem mit Eltern und Schule, beschrieb auch Andreas Tornau, Polizeibeamter a.D., als ein zentrales Element in der Jugendarbeit. In seiner aktiven Dienstzeit in Bad Salzuflen hatte er unter anderem mehrfach straffällig gewordene Jugendliche begleitet. Aus seinen Erfahrungen heraus befürwortete Tornau auch die von der CDU angestrebte stärkere Zusammenarbeit der Ordnungsämter der Städte und Gemeinden.
Als „Leuchtturmprojekt für ganz OWL“ bezeichnete Kasper den Ausbau des Klinikums Lippe zum Uniklinik-Standort. „Hartnäckig und auf allen Ebenen hat die CDU jahrelang für diesen Erfolg gekämpft und viel dazu beigetragen, die medizinische Versorgung der Menschen in Lippe zu sichern“, erinnerte Landrat a.D. Friedel Heuwinkel. Er rief dazu auf, die Ziele des Zukunftskonzepts Lippe 2025 wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken. „Über die Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit Lippes entscheidet die Art und Weise, wie die Herausforderungen der Zukunft gelöst werden. Es reicht nicht, dass die Verwaltung Projekte abarbeitet. Vielmehr muss sie Motor für Veränderungen sein und das von der Spitze aus aktiv steuern.“